
Jeder Mensch tickt anders. Wer seinen persönlichen Rhythmus kennt, kann sich den Arbeitstag erleichtern.
Es gibt Morgen- und Abendmenschen. Doch egal ob Langschläfer oder Frühaufsteher, jeder hat im Tagesverlauf seine Leistungshochs und -tiefs, nur eben zu unterschiedlichen Zeiten. Während die einen voller Energie um acht Uhr früh schon Bäume ausreißen könnten, kommen die anderen erst nachmittags richtig in Schwung.
Morgen- oder Abendmensch
In Zeiten, in denen der Tagesrhythmus vor allem durch die Arbeitszeit vorgegeben wird, kennt nicht jeder seinen inneren Rhythmus – und verpasst damit die Chance, seine persönlichen Leistungshochs zu nutzen. Da kann es helfen, ein paar Tage lang Buch zu führen: Wann haben Sie geschlafen, gegessen, gearbeitet, Sport getrieben? Wie ging es Ihnen dabei? Mit den Aufzeichnungen können Sie herausfinden, was Ihnen wann gut tut.
Nutzen Sie einen Urlaub, in dem Sie sich keinen Wecker stellen müssen, um sich selbst zu beobachten: Wann wachen Sie auf, wenn Sie mehr als eine Woche lang morgens nicht automatisch geweckt werden? Versuchen Sie dann, Ihren Arbeitstag an Ihrem Rhythmus zu orientieren. Bei Arbeitgebern mit Gleit- oder Vertrauensarbeitszeit lässt sich manches einrichten.
Doch auch bei fest geregelten Arbeitszeiten gibt es Spielraum. Fast jeder Mensch hat nämlich vormittags ein Leistungshoch – bei den Frühaufstehern beginnt das vielleicht schon um neun, bei Spätaufstehern erst ab elf. In diese Zeit sollten Sie wichtige Aufgaben legen, die Ihre volle Konzentration erfordern. Das Mittagstief eignet sich für einfachere Tätigkeiten wie Ablage, Post oder den Plausch mit den Kollegen. Nachmittags kommt meist ein zweites Leistungshoch. Bei den Frühaufstehern ist das spätestens um 17 Uhr vorbei, dann sollten sie den Feierabend einläuten. Die Abendmenschen dagegen starten dann noch einmal durch und können ruhig noch neue Aufgaben anfangen.
Planung lohnt sich
Wer morgens schlecht aus dem Bett kommt und dennoch pünktlich sein muss, gerät leicht in Hektik. Durch gute Vorbereitung lässt sich das vermeiden: Legen Sie sich schon abends ihre Anziehsachen raus, prüfen Sie auch gleich, ob vielleicht noch das Bügeleisen zum Einsatz kommen muss. Legen Sie Ihre Arbeitsunterlagen bereit. Wenn Sie Kinder haben, motivieren Sie sie, genauso vorzugehen. Ist der Ranzen schon fertig gepackt, verringert das den Stress für Groß und Klein.
Die Planung zahlt sich aus: Wer den Morgen entspannt beginnt, anstatt mit Hektik zu starten, hat meist den ganzen Tag über mehr Energie und bessere Laune.
Buchtipps
- Barbara Knab/Jürgen Zulley, Unsere innere Uhr. Natürliche Rhythmen nutzen und der Non-Stop-Belastung entgehen, Mabuse, März 2009, 12,90 Euro, ISBN-10: 394052932X.
- Til Roenneberg, Wie wir ticken. Die Bedeutung der Chronobiologie für unser Leben, Du Mont, Februar 2010, 19,95 Euro, ISBN-10: 3832195203.