Zahnpflege & Schwangerschaft

Bild von Khusen Rustamov auf Pixabay

Zahnpflege ist  auch im normalen Lebensaltag sehr wichtig und ein wichtiger Bestandteil für unser tägliches Wohlbefinden. Doch gerade in der Schwangerschaft kommt der Zahnpflege eine besondere Bedeutung zu.

 

Wichtig für Mutter und Kind

Heute wissen wir, dass das Befinden der Mutter während der Schwangerschaft sich auch auf die Entwicklung des Kindes in ih­rem Bauch auswirkt. Was viele noch nicht wissen: Das gilt auch für die Entwicklung der Milchzähne, die bereits in der sechs­ten bis achten Schwangerschaftswoche be­ginnt. Zusätz­lich könnte eine Nahrungsergänzung, möglichst naturnah und flüssig anstatt synthetisch oder auch in Form von Eisen oder Folsäure, ggf. in Abspra­che mit ihrem Arzt, sinnvoll sein. Auch ist es nun wichtiger denn je, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, am besten in Form von Wasser, Saftschorlen und Kräuter- oder Früchtetees. (Lesen Sie hierzu das Kapitel „Ernährung in der Schwangerschaft“ der Fibel Schwanger aus der NUK Bibliotheksreihe.)

Und noch etwas, was nur wenige wissen: Karies verursachende Keime (Bakterien) können von der Mutter auf das Kind über­tragen werden, weshalb eine gründliche Zahnpflege schon in den Monaten der Schwangerschaft und auch danach be­sonders wichtig ist. Um hier ganz sicher­zugehen, ist es empfehlenswert, dass die Mutter möglichst früh beim Zahnarzt ei­ne Untersuchung, ggf. Behandlung und ei­ne professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lässt. Wer nicht gleich eine PZR machen lassen möchte, kann auch zu­nächst einen Speicheltest machen, um das „Ansteckungsrisiko“ für das Kind ab­schätzen zu können. Amerikanischen For­schungen zufolge erhöhen unbehandelte Zahnfleischerkrankungen bei Schwange­ren das Risiko einer Frühgeburt.

 

 

Veränderung der Mundflora

In der Schwangerschaft ändert sich für die werdende Mutter eine ganze Menge – allem voran und am deutlichsten natürlich der eigene Körper. Diese Veränderungen betreffen auch die Mundflora, die durch die neue Hormonkomposition im Körper der Schwangeren beeinflusst wird. Die Schwangerschaftshormone sowie eine Zunahme der Blutmenge und die damit verbundene gesteigerte Durchblutung können zum Beispiel das Zahnfleisch lo­ckern, weshalb es jetzt öfters und be­sonders schnell zu Zahnfleischblutun­gen kommen kann. Das ermöglicht den Bakterien, sich leichter unter dem Zahn­fleischrand zu „verstecken“ und dort Entzündungen, Parodontose (Knochen­schwund mit Zahnlockerung, ggf. -ver­lust) oder Karies zu verursachen Zu­dem setzt sich der Speichel bei schwan­geren Frauen anders zusammen, was einen Nährboden bietet, auf dem sich Kariesbakterien schneller als sonst ver­mehren können.

 

 

Tipps zur sanften Zahnpflege

Aufgrund der genannten Veränderungen kann es nötig sein, die bewährte Zahn­putztechnik ein wenig zu variieren, um die tägliche Zahnpflege angenehmer zu ma­chen. So sollten Sie eine weichere Zahn­bürste als sonst benutzen und nur mit ganz wenig Druck putzen – das schont das empfindliche Zahnfleisch und stärkt es durch die sanfte Massage gleichzeitig. Jetzt besonders wichtig: nach jeder Mahl­zeit putzen, auch wenn es nur ein kleiner Snack zwischendurch war. Manche Frauen reagieren während der Schwangerschaft auch empfindlich auf den Geschmack ih­rer gewohnten Zahnpasta. Wenn es Ihnen genauso geht, sollten Sie einmal mildere Sorten möglichst ohne Zusatz von Men­thol versuchen – am besten lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. Sollten Sie außerdem zu den Frauen gehören, die sich während der ersten Schwangerschafts­monate öfters übergeben müssen, ist es wichtig, dass Sie sich nicht gleich an­schließend die Zähne putzen: Die Magen­säure weicht den Zahnschmelz kurzzei­tig auf, sodass Sie ihn mit der Zahnbürste beschädigen könnten. Am besten ist es, Sie spülen den Mund erst nur mit klarem Wasser aus und greifen dann etwa eine halbe Stunde später zu Bürste und Zahn­pasta. Süßigkeiten sowie das Trinken von gesüßten Getränken sollten Sie während dieser Zeit möglichst vermeiden.

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