Zeit für einen kleinen Piks? Die wenigsten wissen wahrscheinlich auf Anhieb, wie es um ihren Impfschutz bestellt ist. Wer wann welchen Schutz benötigt, legt die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut in Berlin fest. 

 

 

 

Babys und Kleinkinder

Bereits ab dem zweiten Lebensmonat sollte mit der Grundimmunisierung begonnen werden. Dieses Impfen gegen die wichtigsten Erreger geschieht dann bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt – und zwar stufenweise. Los geht’s mit Impfungen gegen Diphterie, Tetanus, Polio, Keuchhusten und Haemophilus Influenzae Typ b – ein Bakterium, das bei kleinen Kindern lebensgefährliche, entzündliche Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich auslösen kann. Nach dem ersten Geburtstag sollte dann eine Immunisierung gegen Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Pneumokokken und Meningokokken erfolgen.

 

 

Kinder und Jugendliche

Ab ca. dem neunten Lebensjahr sollte bei jedem Besuch des Kinder- oder Hausarztes der Impfstatus überprüft werden. Eine andere gute Gelegenheit ist für Barmer GEK Versicherte der sogenannte Schüler-Check (U-11-Untersuchung) im Rahmen des Kinder- und Jugendprogramms. So können fehlende Impfungen nachgeholt werden. Denn ab diesem Alter beginnen die Auffrischungen gegen Diphterie, Tetanus, Polio und Keuchhusten. Bei Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfiehlt sich außerdem die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV-Impfung).

 

 

 

Erwachsene

Grundsätzlich sollte auch im Erwachsenenalter auf eine regelmäßige Auffrischung geachtet werden. Bei Diphterie, Tetanus und Keuchhusten reicht alle zehn Jahre eine einzige Impfung mit einem Kombiwirkstoff. Nach 1970 Geborene mit unklarem Impfstatus oder mit nur einer Impfung gegen Masern, benötigen eine Extra-Nachimpfung.

 

 

 

Weitere Impfungen

Zusätzlich sollte jeder mit seinem Hausarzt über seinen individuellen Bedarf sprechen. Denn manchmal machen Lebensalter, Vorerkrankungen oder die berufliche Situation weitere Impfungen notwendig. So sollte sich etwa jeder über 60, Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung, Schwangere, Medizinpersonal sowie Menschen, die Risikogruppen betreuen oder viel Publikumsverkehr haben, jährlich gegen Grippe (Influenza) impfen lassen. Achtung: Eine separate Impfung gegen die sogenannte Schweinegrippe (H1N1-Virus) ist nicht mehr notwendig, da dieses Virus in der diejährigen Influenza-Impfung enthalten ist.

 

 

 

Nebenwirkungen und Risiken

Alle Experten sind sich einig: Die Nebenwirkungen der gängigen Impfungen sind sehr gering. Manchmal kann es direkt an der Einstichstelle zu Verhärtungen und Rötungen kommen. Außerdem sind leichtes Fieber, Übelkeit, Brechreiz und Durchfall möglich. Im Verhältnis zu den möglichen Erkrankungen, die ohne die empfohlenen Impfungen auftreten können, sind diese Nebenwirkungen jedoch recht harmlos. Dennoch liegt die Entscheidung für oder gegen eine Impfung bei jedem selbst bzw. bei den Erziehungsberechtigten, denn in Deutschland herrscht keine Impfpflicht. Allerdings riskieren nicht-geimpfte Personen nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Mitmenschen.