Richtiges Maß an Selbstkritik

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Wer Fehler macht, sollte sie offen zugeben. Gehen Sie jedoch nicht zu streng mit sich ins Gericht. Selbstkritik muss zwar sein, aber Eigenlob auch.

Sich hinter Kollegen verstecken, wenn etwas schiefgeht? Das geht gar nicht. Wem ein Fehler unterlaufen ist, der sollte dafür die Verantwortung übernehmen, anstatt sich wortreich zu rechtfertigen oder anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Insbesondere Vorgesetzten gegenüber können Sie zwar erklären, wie es zu dem Fauxpas gekommen ist, genauso wichtig ist es aber, deutlich zu machen, dass Sie einsichtig sind. Am besten stellen Sie klar, dass Sie sich bereits Gedanken darüber gemacht haben, wie Sie es beim nächsten Mal besser machen.



Die schärfste Kritik kommt oft von innen

Doch der Chef und die Kollegen sind ja noch nicht alles. Häufig geht es nicht nur darum, sich vor anderen zu erklären. Die schärfste Kritik kommt oft von innen. Kaum jemand kritisiert uns so unerbittlich wie wir uns selbst. Mancher macht sich noch tagelang Vorwürfe, wenn alle anderen die Angelegenheit bereits abgehakt haben – und geht dabei ganz und gar nicht zimperlich mit sich selbst um.

Dabei motiviert Lob den Menschen viel stärker als Kritik: Das ist bei Kindern so und bei Erwachsenen nicht anders. Wenn Sie sich also selbst für Ihre Fehler kritisieren, achten Sie darauf, sich ebenso sehr zu loben, wenn etwas beim nächsten Mal besser gelingt. Halten Sie dann ruhig mal einen Moment inne und überlegen Sie: Wie habe ich das geschafft? Und wie schaffe ich das beim nächsten Mal wieder genauso gut? Kleine und größere Erfolge sollten Sie feiern – wenn schon nicht mit den Kollegen, dann jedenfalls mit sich selbst.




Nicht nach Komplimenten fischen

Reden Sie, auch wenn Sie sich kritisieren, mit sich selbst so, wie Sie auch von anderen angesprochen werden möchten: Betrachten Sie sich als Ihren eigenen guten Freund, der kameradschaftlich auf Fehler hinweist. Seien Sie ruhig auch mal nachsichtig mit sich selbst.

Auf keinen Fall sollten Sie sich vor anderen schlecht machen, in der Hoffnung, dass die Ihnen widersprechen. Das kann leicht schiefgehen und Sie bleiben auf Ihrer Selbstkritik sitzen – oder sie wird als Fischen nach Komplimenten verstanden.


Werden Sie dagegen vom Chef oder von den Kollegen gelobt, legen Sie keine falsche Bescheidenheit an den Tag: Sie müssen solche Komplimente nicht einschränken oder gar zurückweisen. Sagen Sie am besten einfach nur „Danke“.




Buchtipps

  • Sabine Asgodom, Eigenlob stimmt. Erfolg durch Selbst-PR, Econ, 2005, 14,90 Euro, ISBN-10: 3430110866.
  • Tom Diesbrock, Hermann! Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker, Herder, April 2013, 6,00 Euro, ISBN-10: 3451065940.



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