München (netdoktor.de) – Forscher haben eine Signalquelle identifiziert, die das Haarwachstum anregt. In der Fettschicht der Haut befänden sich Stammzellen, deren molekulare Signale für das Wachstum der Haare notwendig seien. Die Erkenntnisse könnten zu neuen Therapien gegen Haarausfall beitragen, berichten Forscher der Yale University im Fachjournal „Cell“ (2. September 2011).

 

„Wenn wir die Fettzellen in der Haut dazu bringen, mit den schlafenden Stammzellen an der Basis der Haarfollikel zu kommunizieren, könnten wir vielleicht das Haar wieder zum Wachsen bringen“, hofft Prof. Valerie Horsley, Autorin der Studie. Männer mit Glatze besäßen immer noch Stammzellen in den Follikelwurzeln. Aber diese büßten ihre Fähigkeit ein, die Haarregeneration wieder anzustoßen.

 

Die Forscher beobachteten, dass beim Tod eines Haares die Fettschicht in der Kopfhaut schrumpft. Umgekehrt dehnt sich die Fettschicht aus, wenn das Haar zu wachsen beginnt. Ein Typ von Stammzellen, sogenannte Vorläuferzellen, sei bei der Produktion neuer Fettzellen und an der Haarregeneration beteiligt, entdeckten die Wissenschaftler in Versuchen an Mäusen. Diese Zellen produzierten bestimmte Substanzen, sogenannte PDGF (platelet derived growth factors), die für das Haarwachstum wichtig sind.

 

Bekannt war aus früheren Studien, dass Signale aus der Haut nötig sind, um ein Haar wachsen zu lassen. Aber bislang war die Quelle dieser Signale unklar. Jetzt hoffen die Forscher auf neue Therapien gegen die Kahlköpfigkeit (Alopezie). Der hormonell-erblich bedingte Haarausfall ist mit rund 95 Prozent die häufigste Ursache von Haarverlust. Davon sind vorwiegend Männer betroffen: Etwa jeder Zweite leidet darunter. Der vorzeitige Haarverlust setzt dabei meist schon ab dem 20. bis 25. Lebensjahr ein. Einige Betroffene sind sogar noch jünger.