
Schwanger? Unterschiedliche Anzeichen können auf eine Schwangerschaft hinweisen. Die ersten Schwangerschaftswochen bringen viele körperliche Veränderungen mit sich. Auch der Gefühlshaushalt kann durcheinander geraten – Körper und Seele kommen in „andere Umstände“.
Das erste Anzeichen für eine Schwangerschaft ist meist, dass die Monatsblutung ausbleibt. Manche Frauen haben schon sehr früh Spannungsgefühle in der Brust, spüren ein Ziehen im Unterleib oder fühlen sich aufgebläht. Auch Übelkeit, Erbrechen und Schwindel können auf eine Schwangerschaft hinweisen. Der veränderte Hormonhaushalt macht viele Schwangere müde und kann Stimmungsschwankungen auslösen.
Für sich genommen könnte jedes dieser Symptome auch andere Ursachen haben. Treten sie zusammen auf, ist eine Schwangerschaft jedoch sehr wahrscheinlich.
Schwangerschaftstest
Schnelle Gewissheit verschafft ein Schwangerschaftstest, der rezeptfrei in Drogerien oder Apotheken erhältlich ist. Frauenärztinnen und -ärzte stellen die Schwangerschaft durch eine Urin- oder Blutuntersuchung fest. Im Blut ist das Schwangerschaftshormon ß-HCG (humanes Chorion-Gonadotropin) bereits zehn Tage nach der Befruchtung feststellbar. Im Urin lässt es sich nach weiteren vier Tagen nachweisen.
Eine Schwangerschaft kann daher schon am ersten Tag nach Ausbleiben der Menstruation mit 99-prozentiger Sicherheit nachgewiesen werden. Das befruchtete Ei hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits in der Gebärmutter eingenistet.
Besuch bei der Frauenärztin, beim Frauenarzt oder der Hebamme
Bleibt die Menstruation aus und mehren sich die Anzeichen für eine Schwangerschaft, ist eine Untersuchung durch eine Fachkraft ratsam. Die Feststellung der Schwangerschaft und anschließende Untersuchungen können sowohl von Hebammen als auch von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt und im Mutterpass eingetragen werden. Wird festgestellt, dass die Frau tatsächlich schwanger ist, findet die erste Vorsorgeuntersuchung etwa zwei Wochen später statt. Dabei wird der allgemeine Gesundheitszustand der werdenden Mutter überprüft und der voraussichtliche Geburtstermin errechnet.
Alle Untersuchungsergebnisse werden im Mutterpass festgehalten. Der Mutterpass ist ein wichtiges Dokument, das eine Schwangere immer bei sich tragen sollte. In einem Notfall gibt er Ärztinnen, Ärzten und Hebammen schnell Auskünfte, die für Mutter und Kind lebenswichtig sein können.
Körperliche Veränderungen
Neben den beschriebenen frühen Anzeichen für eine Schwangerschaft treten weitere körperliche Veränderungen auf. So werden die Gebärmutter und der Gebärmutterhals weicher, die wachsende Gebärmutter drückt auf die Blase. Die Blutzufuhr zur Scheide erhöht sich, dadurch erscheinen die Schamlippen etwas dunkler. Die Brüste werden größer und sehr empfindlich. Oft färbt sich auch der Warzenvorhof dunkler und entwickelt einen weicheren, gerunzelten Bereich.
Der gesamte mütterliche Organismus passt sich in kurzer Zeit den Anforderungen der Schwangerschaft an. Er sorgt dafür, dass sich das Ei in die Gebärmutter einnisten kann. Das mütterliche Blut stellt alle Nährstoffe für die Bildung des Mutterkuchens (Plazenta) und den rasch wachsenden Embryo bereit.
Um diese Aufgaben gut zu meistern, erhöht sich der Stoffwechsel der Frau um etwa 20 Prozent, ihr Blutplasma (Blutflüssigkeit) nimmt um 30 bis 40 Prozent zu. Bei einigen Frauen hat das sichtbare Auswirkungen, zum Beispiel können sich die Blutgefäße unter der Haut deutlicher abzeichnen.
Veränderte Bedürfnisse des Körpers
Die Schwangerschaft steigert den Bedarf des Körpers an Vitaminen, Eisen, Jod, Magnesium, Kalzium und vor allem Folsäure. Folsäure ist wichtig für alle Zellteilungs- und Wachstumsprozesse. Ein Folsäuremangel kann unter anderem zu Blutarmut, Verdauungsbeschwerden und Schleimhautveränderungen führen. Beim Ungeborenen kann er die Entwicklung des zentralen Nervensystems, des Gehirns und des Rückenmarks stören (Neuralrohrdefekt).
Vor allem in der Frühschwangerschaft wird deshalb eine folsäurereiche Ernährung (Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte) empfohlen. In Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt ist die zusätzliche Einnahme von täglich 0,4 mg Folsäure bis zur zwölften Schwangerschaftswoche (Folsäureprophylaxe) ratsam. Fachgesellschaften empfehlen, Folsäuretabletten am besten schon vor der Empfängnis, spätestens aber sofort nach Bekanntwerden der Schwangerschaft täglich einzunehmen.
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